Biohazard – Reborn in Defiance

Nach langer Album-Pause haben sich die Metal/Hardcore-Jungs von Biohazard (ursprünglich aus Brooklyn) mit dem legendären Musikproduzenten Toby Wright (Alice in Chains, Korn, Metallica, uvm.) zusammengetan, um endlich wieder eine neue Platte zu veröffentlichen. Wie der Zufall es wollte, hatte ich mir zu dieser Zeit sowieso schon als Assistent und Knöpfchendrücker für Billy Graziadei, dem Gitarristen von Biohazard, in seinem privaten Studio namens Firewater Studios die Nächte um die Ohren geschlagen. Also hat er mich kurzer Hand als Assistenten für die Album-Produktion ins Boot geholt. Yeah! Die ersten Aufnahmesessions fanden dann in den großartigen Ocean Studios (nicht zu verwechseln mit Ocean Way Studios) in Burbank, CA statt. Der große Aufnahmeraum mit gemauerten Wänden ist einfach sensationell für Rock Drums! Danny Schuler, Biohazards Drummer, hat dort maximalen Schalldruck erzeugt. Weitere Overdub-Session haben die Jungs dann gemütlich bei uns in den Firewater Studios gemacht.

Das Ergebnis ist meiner Meinung Biohazards best-klingendes Album, aber leider wurde es auf Grund von Streitigkeiten innerhalb der Band nie in Nordamerika veröffentlicht. Nach der Produktion haben sich die Wege von Bassist Evan Seinfeld und dem Rest der Band leider getrennt. In Deutschland ist das Album aber immerhin über Nuclear Blast erschienen und unter anderem hier erhältlich.

Aus der Rezension im Nuclear Blast Magazin:
„Das Maß aller Dinge! Endlich! Mehr als sechs Jahre mussten Fans auf das neue Album der New Yorker HC-Legenden warten, sogar ganze 16 Jahre seit der letzten Platte in Originalbesetzung. Die Erwartungshaltung ist also extrem hoch und alle fragen sich: Kann diese erfüllt werden? Zweifler und Hater aufgepasst, ihr bekommt eine vor den Latz geknallt! [..] Ein Über-Album, das man so nicht erwartet hätte!“ – Florian Fink

Von Billy und Toby lernen zu können hat mich auf jeden Fall in meiner Art harte Musik aufzunehmen stark geprägt. Bei der Aufnahme von Rock-Gitarren zum Beispiel mische ich gerne mehrere Signale von mehreren Gitarrenamps direkt auf eine Spur zusammen. Einmal aufgebaut, ist das ein super schneller Workflow, mit dem man sehr flexibel ultra-fette Sounds schrauben kann. Wenn ich also hier bei mir im Satellite oder in anderen Studios Gitarren aufnehme, gehe ich genau diesen Weg: Egal ob über ein analoges Pult oder mit einem simpleren Hybrid-System. Vance Powell (Jack White, The Dead Weather, The Raconteurs), einer der ganz großen Toningenieure, hat mal gesagt: „Der Mangel an Entscheidungsfreudigkeit ist der Untergang guter Musik!“. Da hab ich definitiv keinen Bock drauf! Also lieber direkt von Anfang an geile Sounds an den Start bringen, die einem das Gesicht vom Kopf reißen, und dazu dann bitte schön auch stehen. Mehr zu meiner Arbeitsphilosophie bei der Aufnahme erfährst Du übrigens auch hier.